Tumorforschung

In Deutschland werden nach Angaben des Robert Koch-Institutes pro Jahr circa 10.000 Plattenepithelkarzinome der Mundhöhle neu diagnostiziert. Trotz verbesserter Diagnose- und Therapieoptionen konnten die Überlebensraten nicht nachhaltig verbessert werden. In den letzten Jahren konnte eine Gruppe von jungen Patienten mit oropharyngealen Plattenepithelkarzinomen identifiziert werden, die nicht das typische Risikoprofil in Form von langjährigen Tabak- und Alkoholabusus aufwiesen und deren Tumoren besser auf Strahlen- und Chemotherapie ansprachen. Als mögliche Ursache wurde eine Infektion mit onkogenen humanen Papillomaviren (HPV) angesehen. Um zu überprüfen, ob auch Leuko- und Erythroplakien als Vorläufer von oralen Plattenepithelkarzinomen infrage kommen, werden neue Techniken zur Identifikation von HPV-DNA in diesen Veränderungen eingesetzt.

Leukoplakie und Plattenepithelkarzinom Prognosefaktoren

In den letzten Jahren konnte durch die verbesserten PCR-Methoden die DNA des humanen Papillomvirus auch in Mundhöhlenkarzinomen nachgewiesen werden.
Um zu überprüfen, inwieweit auch in prämalignen Mundschleimhautveränderungen HPV-Material nachweisbar ist, wird derzeit bei Patienten mit Leukoplakien der Mundhöhle Gewebe mittels in situ PCR untersucht.

Autofluoreszenz von Mundschleimhautveränderungen

Plattenepithelkarzinome der Mundhöhle können auf dem Boden von makroskopisch erkennbaren Mundschleimhautveränderungen in Form von Erythro- oder Leukoplakien entstehen. Anhand des klinischen Befundes ist keine hinreichend valide Unterscheidung zwischen benignen Läsionen, Dysplasien und Karzinomen möglich. Die nicht invasive Untersuchung des Fluoreszenzverhaltens der Mundschleimhaut bietet die Möglichkeit, frühe Strukturveränderungen der Mundschleimhaut darzustellen.

Ziel der Studie ist es, das (Auto)-Fluoreszenzverhalten bislang nicht histologisch gesicherter Mundschleimhautveränderungen darzustellen und mit den Ergebnissen von Histologie und Bürstenbiopsie zu vergleichen. Für diese Studie wird ein neu entwickeltes Gerät zur Fluoreszendiagnostik (VELscope) eingesetzt.

Drittmittelförderung: Tumorforschung Kopf-Hals (Wiesbaden)